hallo ihr lieben,
heute kommen wir zum letzten und vielleicht sogar emotionalsten gastbeitrag :)
die liebe julia - ihr kennt sie schon von divesern shootings, hat für mich einen post geschrieben :)
*
hier* , *
hier* und *
hier* könnt ihr noch mal schauen, wer hinter dem folgenden post steckt.
die julia hat leider (noch) keinen blog, aber warten wir es ab...hihi
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KATZENFLÜSTERN :)
Hallo zusammen!
Ich
bin Julia, ihr kennt mich bestimmt von Jules' wunderhübschem
Hochzeitsshooting. :) Bei ihrem ersten Paarshooting letztes Jahr durfte
ich zusammen mit meinem Schatz auch vor ihre Linse, was mir nach langem
Überlegen Anlass gab, auch eine Eos zu kaufen. Ich habe schon immer
gerne fotografiert, am allerliebsten Tiere und die Natur. Ich habe mich
sehr gefreut, als Jules mich fragte, ob ich einen Gastbeitrag in ihrem
Blog schreiben möchte. Klar möchte ich, und deshalb erzähle ich euch
heute die Geschichte meines Lieblingsmodels: meiner Katze "Schissi".

Vor
etwa 2 Jahren sah ich sie die ersten Male durch den Garten streunern
oder auf meiner Motorhaube sitzen. Sie hatte furchtbare Angst vor
Menschen. Sobald ich das Fenster öffnete oder jemand sich ihr auf 20
Meter näherte, rannte sie in Panik davon. Daher der Name "Schissi", den
ich mir leider nie wieder abgewöhnen konnte. Im Laufe der Monate merkte
sie, dass ich sie nicht einfangen wollte und traute sich immer ein wenig
näher an das Menschenhaus. Ein Grund dafür war mit Sicherheit auch
unsere "Grandma", die wir im Alter von 20 Jahren aus dem Tierheim
holten. Die beiden wurden nicht allerbeste Freundinnen, hatten aber auch
nichts gegen die Anwesenheit der anderen.

Gerne
teilte "Grandma" auch ihr Futter mit "Schissi". So hockten die beiden
oft lange auf der Terrasse. Bis ich kam. Dann bekam "Schissi" Angst und
ergriff die Flucht. Auf mein Herumfragen bei Nachbarn stellte sich
heraus, dass sie ein herrenloser Streuner war und sich von niemandem
einfangen ließ. Allmählich verstand ich "Schissi"'s Panik. Was ihr
bisher passiert war, bleibt ihr Geheimnis. Tatsache ist, sie hatte
wahnsinnige Angst, besonders vor Händen und Füßen.
Ich
beschloss, ihr Vertrauen zu gewinnen. Stundenlang harrte ich draußen
aus. Manchmal saß ich einfach regungslos da, um ihr zu zeigen, dass ich
nicht darauf aus bin, sie zu fangen. Manchmal habe ich sie mit
Trockenfutter gelockt und ihr immer wieder eins zugeworfen. Zuerst im
Abstand von 5 Metern. Nach ein paar Wochen waren wir bei 30 Zentimetern.
:) "Schissi" war inzwischen eine feste Bewohnerin unserer Terrasse (na
klar, es gab ja regelmäßig Futter, hihi).
Im
Frühling diesen Jahres war es soweit. Ich durfte sie zum ersten Mal
streicheln. Zwar hat sie sich noch nicht so richtig getraut, ich durfte
sie immer nur ganz kurz anfassen. Aber sie hat geschnurrt, und ich war
happy! Inzwischen kam sie auch immer kurz mit in die Wohnung, wenn ich
das Futter holte. Und solange dabei niemand ruckartige Bewegungen machte
oder ihr zu schnell zu nah kam, war ihre Welt auch in Ordnung.

Inzwischen
war "Grandma" gestorben und ich konnte mir für "Schissi" noch mehr Zeit
nehmen. Jeden Tag wurde ein bisschen geschmust. Ich wusste, ich muss
mit ihr zum Tierarzt. Das war ich dann auch. Aber es war eine
Katastrophe. Ganz gemein habe ich sie gepackt und in die Transportbox
gesteckt. Und erst beim dritten Mal hat's geklappt. Vorher konnte sie
immer ausbüxen. Beim Tierarzt hat sie alles abgeräumt und war panisch
wie nie zuvor. Ich habe mich sooo schlecht gefühlt... Ich dachte, das
Vertrauen sei nun dahin. Dafür war sie endlich gesund. Entfloht,
entwurmt, kastriert. Und das Schönste: Das Vertrauen blieb!
"Schissi"
hat ein hübsches Adressen-Halsband bekommen, was sie nicht im
Geringsten gestört hat, und die täglichen Schmuse- und Streichelstunden
wurden länger und sogar duch lautes Miauen eingefordert. :) Inzwischen
blieb sie manchmal sogar für ein paar Stunden in der Wohnung.
Am
1. September, also vor wenigen Wochen, habe ich "Schissi"'s ganzen Dank
bekommen. Für meine Geduld und meine Liebe, die sie bekommen hat. Sie
ist auf meinen Schoß gekommen. Hat meine Hand abgeleckt, es sich total
gemütlich gemacht, hat meine ausgiebigen Streicheleinheiten genossen und
ist schließlich eingeschlafen. So entspannt und angstfrei habe ich sie
noch nie gesehen. Und ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mich das
erfüllt hat.
Inzwischen
gehört auch das zu unserem Ritual. Nach dem Fressen wird geschmust und
auf dem Schoß gekuschelt. Sogar mein Schatz darf sie mittlerweile
streicheln. Ich denke, er ist ab und zu ein kleines bisschen
eifersüchtig, wenn "Schissi" zu uns aufs Sofa darf und er dann nur "Nr.
2" ist. Aber insgeheim ist er bestimmt auch stolz auf mich. :)
Mit
dieser kleinen Geschichte wollte ich euch zeigen, dass es sich so sehr
lohnt, geduldig zu sein und wie schön es ist, sich an kleinen Dingen und
kleinen Fortschritten zu freuen. Für mich gibt es keine entspannenderen
Momente, als wenn "Schissi" schnurrend in meinem Arm liegt, besonders,
wenn ich daran denke, wie viel Angst der kleine Streuner einmal hatte.
In diesem Sinne wünsche ich euch noch eine entspannte Zeit und vielen Dank für's Lesen!
---Eine dösende Katze ist das Abbild perfekter Seligkeit (Fleury-Husson)---
Liebe Grüße, Julia